Führung im Home Office - Erste Schritte

Führung im Homeoffice: Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss, wenn ich ein Team virtuell führe?

Klare Führung folgt einem Kreis von innen nach außen. Der Kern bist du. Die Schicht über diesem Kern ist dein Team und die äußere Schicht bildet das Unternehmen. Der Kern muss stark sein, sonst trägt er die nach außen verbundenen Schichten nicht. Wie schon im ersten Teil unserer Serie erwähnt, fängt Führung also immer ganz bei dir an. Deshalb prüfe zuerst deine eigenen Rahmenbedingungen ganz genau...

17. April 2020

Führung ist in „normalen“ Zeiten schon eine große Herausforderung. Doch wie unterscheidet sich das Führen eines Teams aus dem Homeoffice von der Führung eines Präsenz-Teams, wenn ihr alle an einem Ort sitzt?

Diesen Fragestellungen werde ich mich hier in einer kleinen Serie widmen. Die Grundregeln und Tipps zum Führen virtueller Teams, d. h. von Teams, die nicht zusammen an einem Ort sind, habe ich in einem Handbuch zusammengestellt, dass du dir hier anfordern kannst:

Der Kern deiner Teamführung bist du

Klare Führung folgt einem Kreis von innen nach außen. Der Kern bist du. Die Schicht über diesem Kern ist dein Team und die äußere Schicht bildet das Unternehmen.

Der Kern muss stark sein, sonst trägt er die nach außen verbundenen Schichten nicht.

Wie schon im ersten Teil unserer Serie erwähnt, fängt Führung also immer ganz bei dir an. Deshalb prüfe zuerst deine eigenen Rahmenbedingungen ganz genau:

  • Funktioniert die Technik? Weiß ich, welche Tools ich wie benutze? Kenne ich mich in der Bedienung der Tools aus? Habe ich Zugriff auf alle Daten, die ich benötige?
  • Sind mir meine Aufgaben und Herausforderungen klar? Was erwartet mein Umfeld von mir, die Geschäftsführung und meine Mitarbeiter*innen?
  • Wie steht es um mein Unternehmen? Habe ich selbst Ängste oder Unsicherheiten?
  • Wie strukturiere ich meinen Tag? Wie stimmen mein Partner und ich uns ab, wie organisieren wir ggf. die Kinderbetreuung, welche Zeitfenster stehen mir für konzentriertes Arbeiten zur Verfügung?
  • Wie stehe ich zu meinen Mitarbeiter*innen? Welche Meinungen habe ich über sie persönlich und über ihre Art zu arbeiten? Was brauche ICH von ihnen, um mich in meiner Führungsaufgabe sicher zu fühlen? Wie viel Kontakt gibt mir Sicherheit, wie viele und welche Reports brauche ich?

Erst im zweiten Schritt geht es um dein Team

Und erst, wenn du diese Dinge für dich geklärt hast, kannst du dich wirklich deinem Team und den Bedürfnissen deiner Mitarbeiter*innen zuwenden. Die Fragen, die du stellen solltest, sind dieselben:

  • Sind alle notwendigen technischen Notwendigkeiten bei allen gegeben? Kommen alle damit zurecht? Wer hat (technische) Probleme oder Ängste?
  • Wie sind die Rahmenbedingungen im Umfeld meiner Mitarbeiter*innen? Muss ggf. am Küchentisch mit tobenden Kindern drumherum gearbeitet werden? Welche Zeiten passen gut für Arbeit und Austausch?
  • Wie viel Betreuung braucht jeder/jede Einzelne? Ist Homeoffice etwas Vertrautes oder Neues?
  • Wie viel Austausch braucht das Team, damit niemand „verloren“ geht und wir auf andere Weise nun eine Einheit schaffen?

Dritter Schritt der Teamführung im Homeoffice: dein Unternehmen

Und dann, im letzten Schritt schaust du dir dein Unternehmen im Führungskontext an:

  • Bin ich und ist mein Team regelmäßig und gut informiert, was diese Situation für das Unternehmen bedeutet? Was sind die Herausforderung der Unternehmensführung gerade?
  • Welche Auswirkungen hat das jetzt oder ggf. später auf unsere Projekte, unsere Aufgaben?

Ich kann dir nur empfehlen, regelmäßig mit der Unternehmensführung im Austausch zu bleiben und zu berichten, wie es im Homeoffice läuft und wie ihr als Team mit euren Herausforderungen umgeht und ggf. eure Ziele anpasst. Du solltest auch dein Team über diesen Austausch informieren und auch mit möglichen Konsequenzen ehrlich sein. Wichtig ist, dass du dein Team mit diesen Informationen nicht allein lässt. Beantworte ihre Fragen so gut du kannst und sei an den Stellen ehrlich, wo du selbst (noch) keine Antwort hast.

Und wenn diese herausfordernde Zeit dann zu Ende ist und ihr euch alle wieder an euren eigentlichen Arbeitsplätzen trefft, bitte vergesst eine ausführliche Nachbesprechung dieser Zeit nicht:

  • Wie haben wir diese Zeit erlebt? Was ist richtig gut gelaufen? Was können wir noch verbessern?
  • Was haben wir über uns und unsere Arbeitsweisen gelernt? Und was aus dieser Zeit wollen wir in unseren Team- und Unternehmensalltag übernehmen?

Was geht in euch vor, wenn ihr lest, dass ihr bei euch beginnen müsst? Stolpert ihr eventuell schon über eigene Herausforderungen? Wie könnt ihr euch dann noch ausreichend eurem Team widmen? Ich gehe gern auf eure Fragen ein, die ihr in den Kommentaren hinterlassen oder mir in einer persönlichen E-Mail schreiben könnt.

Hier nochmal alle Artikel dieser Serie im Überblick:

  1. Führung im Homeoffice: Wie führe ich jetzt mein Team?
  2. Führung im Homeoffice: Was sind die ersten Schritte, die ich gehen muss, wenn ich ein Team virtuell führe?
  3. Führung im Homeoffice: Wie binde ich alle Mitarbeiter*in ein und lasse niemanden zurück?
  4. Führung im Homeoffice: Wollen wir ein virtuelles Team bleiben oder gehen wir zurück zu „business as usual“?

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